Silvesterklausen in Urnäsch |
Nach einigen Stunden Erleben und Geniessen dieses tollen, alten Brauches gönnten wir uns zum Zmittag eine Wurst vom Grill bei der Metzgerei. Nachdem wir diese verspiesen hatten schauten wir nochmals ein bisschen den Kläusen zu, bevor es allmählich etwas ruhiger wurde im Dorf. Am Nachmittag besuchten wir das Appenzeller Brauchtumsmuseum, welches sich in einem sehr alten und einem etwas neueren Haus direkt am Dorfplatz befindet. Neben Informationen zum Ursprung des Klausen, welches gemäss aktuellem Stand der Forschung kein heidnischer Brauch, sondern vermutlich ein Auswuchs der Nikolausfeierlichkeiten ist, erhielten wir da auch Einblick in andere traditionelle Appenzeller Bräuche wie die Alpfahrt, das Bloch, die Bauernmalerei und Streichmusik. Später fanden wir uns dann in der Taube für das sechsgängige Silvestermenü ein. Zum Auftakt gab es eine Kürbissuppe tropischer Art, gefolgt von geräuchtem Forellenfilet mit Nüsslisalat. Als dritter Gang wurde uns ein Zitronensorbet mit Prosecco serviert und als Hauptgang konnten wir Kalbscarre mit Morchelsauce, Kartoffelgratin und Gemüse geniessen. Danach folgte ein feiner Käseteller und als Dessert eine Rislingschaumcreme. Während dem Dinieren traten rund fünfzehn Klausenschuppel in den Saal ein, boten wildes Schellen und Rollen, sowie gepflegtes Zauren, um vom Wirt mit dem obligaten Getränk vekostet zu werden. Um Mitternacht konnten wir mit Sekt anstossen und alles Gute fürs neue Jahr wünschen. Etwas später nahmen wir im frischen Neuschnee den Weg zu unserer Unterkunft unter die Füsse und sanken nach diesem erlebnisreichen Tag in den wohlverdienten Schlaf.
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