Sonntag, 29. Dezember 2013

Süsser Jahresausklang

In der Weihnachtszeit wird in vielen Haushalten eifrig Teig geknetet, werden Formen ausgestochen und feine Weihnachtsguetzli gebacken. Bei uns wurde ebenfalls Teig geknetet, jedoch entstanden daraus keine Guetzli, sondern eine Variation von Mozartkugeln.

Mozartkugeln mit Rosenwasser
Zutaten (für ca. 45 Kugeln)

200g dunkle Schokolade
250g Nougat de Montélimar
25g gehackte Pistazien
300g Marzipanmasse
150g Puderzucker
1 TL Rosenwasser
Puderzucker für die Arbeitsfläche
  1. Schokolade grob hacken und in einer Schüssel im heissen Wasserbad unter Rühren schmelzen, wieder abkühlen und fest werden lassen.
  2. Nougat in etwa 1 cm grosse Würfel schneiden und daraus Kugeln formen. Marzipanmasse in kleine Stücke schneiden, Puderzucker darüber sieben, Pistazien und Rosenwasser zugeben. Alles zu einem Teig verkneten.
  3. Teig auf der mit Puderzucker bestreuten Arbeitsfläche ausrollen und Kreise von etwa 4 cm Durchmesser ausstechen. Die Nougatkugeln mit den Marzipankreisen umhüllen.
  4. Schokolade nochmals erwärmen und die Marzipankugeln darin eintauchen, anschliessend auf dem Kuchengitter fest werden lassen. Fertige Kugeln dann verschenken oder selber geniessen :-)

Montag, 9. Dezember 2013

Das andere Bündnerfleisch


Kürzlich hatte ich das Vergnügen ein Produkt mit dem lustig klingenden Namen Biltong zu probieren. Ursprünglich stammt diese Spezialität aus Südafrika oder Namibia und besteht aus gewürztem und getrocknetem Rind- oder Wildfleisch. Mit dieser Behandlung haben die Bewohner dieser Länder ihre Jagdbeute länger haltbar gemacht. Unterdessen wird auch im Bündner Safiental bestes Schweizer Rindfleisch nach südafrikanischem Rezept gewürzt und dann in rund drei Wochen auf 40% des anfänglichen Gewichts getrocknet. Bereits beim Öffnen der Verpackung steigt einem der exotische Duft in die Nase und man freut sich auf ein interessantes Geschmackserlebnis. Auf der Zunge spürt man das Salz, dann durch den weissen Pfeffer eine leicht pikante Note und dank den Koriandersamen einen Hauch Exotik. Zudem ist es durch den tiefen Fett- und hohen Proteingehalt viel gesünder als herkömmliche Snacks wie Kartoffelchips oder Salamisnacks. Wir haben das Fleisch zusammen mit einem Glas Weisswein als Apéro genossen. Zum Selberauskosten kann das Swiss Alpine Biltong bei der Catora AG erworben werden. Viel Spass beim Entdecken!

Sonntag, 1. Dezember 2013

Jahresrückblick in Bildern

Bei den Weihnachtsgeschenken hat sich bei uns eine schöne Tradition eingebürgert: seit einigen Jahren erhalte ich jeweils von Sabine einen schönen Tischkalender mit Bildern aus dem vergangenen Jahr. Den diesjährigen Kalender hat Sabine bei PIXUM gestaltet und bestellt. Bis ich den Kalender selber betrachten und mich daran erfreuen kann, muss ich mich noch etwas gedulden. An dieser Stelle jedoch bereits ein paar Kommentare über den Gestaltungsprozess und auch das erhaltene Resultat von Sabine:
  • Die Auswahl der Bilder ermöglicht einen schönen Rückblick auf die Ferien des Jahres
  • Der Import der Bilder aus dem eigens angelegten Auswahlordner in die PIXUM-Software ist ganz einfach
  • Es steht eine grosse Auswahl an Layouts zur Verfügung und eine thematische Gestaltung ist gut möglich
  • Das Endprodukt wurde schnell und in toller Qualität des Papiers und Druckes geliefert
Meine Vorfreude ist somit gross und ich bin sicher, dass ich nicht enttäuscht sein werde.

Freitag, 15. November 2013

Weinentdeckungen

Wie in jedem Jahr war es auch in diesem November wieder Zeit für die Bieler Weinmesse Vinifera im Le Pavillon. Bei unserem Rundgang am vergangenen Donnerstagabend statteten wir zum Auftakt dem regionalen Schaumweinproduzenten Mauler einen Besuch ab und degustierten einige feine trockene Vins mousseux. Nächster Halt war beim Walliser Familienunternehmen Cave Sainte-Anne, wo wir uns durch die typischen Walliser Rebsorten führen liessen. Danach waren wir bereit für den Genuss von purem, natürlichen Wein am Stand von Vinomax. Dabei konnten wir einige intensive Entdeckungen machen und werden sicherlich demnächst einmal bei der Boutique in der Bieler Altstadt (Ring 7) vorbeischauen. Zum Abschluss nach diesem leidenschaftlichen Genuss begaben wir uns zum Stand der jungen Solothurner Weinhandlung Vincoeurs, wo wir neben interessanten Gesprächen auch ganz tollen Moscato d'Asti und Dessertwein geniessen durften. Damit fand unser Vinifera-Besuch unter dem Motto "Klein, aber fein" seinen Abschluss.

Montag, 11. November 2013

Sagenhaftes

Auch in diesem Jahr findet im Zentrum von Bern wieder das Lichtspektakel Rendez-vous Bundesplatz statt. Letzten Donnerstag verschlug es uns deshalb zuerst an die Front ins Restaurant Way to India zu einem feinen indischen Nachtessen und danach vors Bundeshaus zur Show mit dem Motto "Sagenhaft". Nachdem auch der Bundespräsident Ueli Maurer das Parlamentsgebäude verlassen hatte, gingen pünktlich um 20.30 Uhr die Lichter aus und die Vorstellung begann mit dem bekannten Dynamit-Lied von Mani Matter. Danach folgte die sagenhafte Geschichte von Prinzessin Helvetia, ihrer Gotte Heidi, Arnold von Winkelried, tanzenden Bären und weiteren Sagen-Gestalten. Die ganzen wunderbaren Bilder, welche in einer umwerfenden Präzision auf das Bundeshaus projiziert wurden, waren zudem von Musik und Erzählung in bestechender Audioqualität untermalt. Wir durften so ein rund 25 Minuten langes Spektakel der Extraklasse geniessen und hoffen auf eine Neuauflage im kommenden Jahr. Ein Besuch dieses Events kann auf jeden Fall empfohlen werden.
Rendez-vous Bundesplatz 2013

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Bass meets Sitar

Am vergangenen Samstag hatten wir wieder einmal das Vergnügen den aussergewöhnlichen Klangmagier Mich Gerber zu hören. Seine aktuelle Konzertreihe wird als Mich Gerber feat. Al Comet angekündigt und steht unter dem Motto "Contemporary double bass music meets India". Voller Vorfreude begaben wir uns also zum Kultur Kreuz Nidau, auch bekannt als KKN und gönnten uns zur Einstimmung an der Bar ein Glas Blue Velvet vom Räblus-Weinbau. Später nahmen wir auf einem Sitz in einer der vorderen Reihen Platz und warteten gespannt auf den Beginn.


Kurz darauf betraten die vier Musiker (Mich Gerber - double bass, Al Comet - sitar, Wolfgang Zwiauer - mandocello, bass und Andi Pupato – percussion) die Bühne und nahmen uns auf eine lange, spannende Klangreise mit. Während beinahe anderthalb Stunden wurde ununterbrochen musiziert und die Zuhörer durften die tolle Harmonie der vier herausragenden Klangartisten geniessen. Persönlich war ich - wie bereits im Februar - sehr angetan vom Spiel des Perkussionisten Andi Pupato, der für mich die Bassklänge von Mich Gerber perfekt ergänzt! Nach dem Konzert verbrachten wir noch ein paar gemütliche Momente mit einem befreundeten Paar an der Bar und machten uns dann müde, aber froh auf den Heimweg.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Spannung und Entspannung

Zu Beginn dieser Woche durfte Sabine endlich ihr Geburtstagsgeschenk, welches sie vor über einem Jahr von mir erhalten hatte, einlösen und wir machten gemeinsam einen Ausflug. Gestartet sind wir Montag morgens um sechs Uhr beim Car-Terminal hinter dem Bieler Bahnhof, wo uns ein Reisebus von Marti Reisen abholte. Nach weiteren Stopps zum Aufladen von Fahrgästen und rund dreistündiger Fahrt errreichten wir unser Ziel: den Europa Park im deutschen Rust. Nach dem Eintritt in den Park fuhren wir als erstes mit dem Europa Park Express quer durch das ganze Gelände zum Hotelresort, um dort unser Gepäck zu deponieren. Danach konnte die Entdeckungstour - mein letzter Besuch im Park liegt rund 20 Jahre zurück - starten. Zum Angewöhnen fuhren wir mit dem Kutschenkarussel Feria Swing, dem Alpenexpress Enzian und der Schweizer Bobbahn. Danach folgte nach etwas Anstehen mit dem Matterhorn-Blitz ein erstes Mal ein Schock-Effekt in Form eines steilen Absturzes. Da wir nun langsam in Stimmung kamen, war unsere nächste Attraktion die Dunkelachterbahn Eurosat, welche aktuell anlässlich der Halloween-Dekoration als gigantischer Kürbis daherkommt. Nun war es bereits Zeit fürs Mittagessen und zum Verdauen besuchten wir anschliessend die Musical-Show Waterloo im Globe Theater. Gut unterhalten und erholt wagten wir uns als nächstes auf den Euro-Mir mit seinen drehenden Wagen, gefolgt vom gemütlichen Flug des Ikarus und dem verstörenden Fluch der Kassandra. Nach einer kleinen Erfrischung auf der Terrasse der Taverna Mykonos im griechischen Viertel ging es weiter mit dem Abenteuer Atlantis, der Wasserachterbahn Poseidon und der familienfreundlichen Achterbahn Pegasus. Weil wir danach gleich beim Eingang des Silver Star vorbeikamen und die Wartezeit auch nicht zu gross war, entschieden wir uns trotz einem etwas mulmigen Gefühl dieses Highlight - immerhin handelt es sich um eine der höchsten Achterbahnen Europas - auszuprobieren. Nach dem Platznehmen beginnt der lange Aufstieg, gefolgt von einer haarsträubenden ersten Abfahrt. Weiter folgen noch ein paar Kurven, Täler und Berge, bevor man wieder zurück in die Station fährt. Ein tolles Erlebnis! Als Abschluss dieses ersten Tages im Park absolvierten wir danach die restlichen Wasserbahnen wie das Fjord-Rafting, Atlantica SuperSplash und die Tiroler Wildwasserbahn. Mehr oder weniger nass konnten wir glücklicherweise nun in unser Hotelzimmer gehen und den Abend zuerst mit Wellness und später mit einem spanischen Nachtessen ausklingen lassen. Ein gelungener erster Tag im Europa Park fand so seinen Abschluss.
Europa Park 2013 - Tag 1
Nach einer erholsamen Nacht und reichlich Frühstück vom grosszügigen Büffet wollten wir den zweiten Tag auch wieder etwas ruhiger angehen und setzten uns in den Vindjammer, eine grosse Schiffsschaukel. Das war zum Auftakt aber gerade etwas heftig und so besuchten wir als nächste Attraktionen mit Andersens Märchenturm und Versunkene Stadt "Vineta" zwei wirklich ruhige Sachen. Danach konnten wir uns wieder leicht steigern und fuhren mit den "Griezelkopjes", die wenn nicht gerade Halloween ist als Koffiekopjes bekannt sind, und statteten den Piraten in Batavia einen Besuch ab. Weiter ging es für uns im englischen Themenbereich, wo wir der Reihe nach über die Silverstone-Piste, mit einem London Bus, den Crazy Taxi und in der Arena of Football mit den FootballScooter fuhren. Jetzt fühlten wir uns parat für die nächste grosse Herausforderung und so nahmen wir nach einem Einblick in die Geschichte des Parks im Historama den Monorail Richtung Island, wo wir uns in die Schlange für die Holzachterbahn WODAN - Timburcoaster einreihten. Nach etwas Wartezeit, die einem durch verschiedene Bereiche der nordischen Mythologie führte, erlebten wir eine tolle, rasante Fahrt! Als nächstes unternahmen wir die Wahlbeobachtungstour Whale Adventures - Splash Tours und hatten dann genügend Mut fürs Anstehen beim bluefire Megacoaster. Nach dem Platz nehmen geht es zuerst ganz gemächlich um die erste Kurve, bevor das Gefährt anschliessend in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt wird. Danach folgen ein Looping, drei Drehungen um die eigene Achse und alles in allem eine zügige Fahrt - und weil es so schön und die Wartezeit kurz war, gönnten wir uns gleich noch einen zweiten Ride. Den Rest des Tages verbrachten wir anschliessend mit gemütlicheren Attraktionen wie dem erneuerten Magic Cinema 4D, einer zweiten Fahrt mit dem Silver Star und der Dschungelflossfahrt. Danach war es leider schon an der Zeit unser Gepäck im Hotel zu holen und uns zum Carparkplatz zu begeben, nicht aber ohne vorher noch das gruselige Geisterschloss zu besuchen. Während der ganzen Rückfahrt - und auch noch die folgenden Tage - erinnerten wir uns unzählige Male an die tollen Erlebnisse während diesen zwei Tagen im Europa Park :-) Wir werden ganz bestimmt wieder einmal einen solchen Ausflug unternehmen!
Europa Park 2013 - Tag 2

Samstag, 28. September 2013

Weitere Wendepunkte

Nachdem ich mir eine Woche zuvor bereits verschiedene Arbeiten an den diesjährigen Bieler Fototagen angeschaut hatte, nutzte ich vergangenen Sonntag erneut für den Besuch einiger Ausstellungsorte. Gemeinsam mit Freunden starte ich zuerst nochmals in La Villa und konnte meine Eindrücke von letzter Woche grösstenteils bestätigen. Danach gingen wir ins PhotoforumPasquArt und sahen zuerst in Copypride der Bielerin Aline Zeltner wie Originale aus dem Kopierer aussehen. Weiter konnten wir die spannenden Dokumentar-Serien Isole von Nelly Rodriguez über Einsiedler und ihre Umgebungen, sowie En Friche von Antoine Bruy über die vergangengen, goldenen Zeiten des Kohlebergbaus in der Region Nord-Pas-de-Calais und Deadline des Amerikaners Will Steacy über die Veränderungen im Printmedienbusiness betrachten. Ausserdem gab es in diesem Haus noch The Polaroid Revolutionary Workers Movement von Adam Broomberg & Oliver Chanarin zu sehen, worin die Thematik Unterstützung der Apartheid durch Polaroid anhand von Aufnahmen aus Südafrika aufgegriffen wird. Speziell für die Fototage gestaltet wurde A Plastic Tool, eine Serie in der Maya Rochat mit verschiedenen Materialien und deren Einfluss auf die Fotographie und Wahrnehmung experimentiert. Anschliessend gingen wir weiter zur Art-Etage, wo mit Création d'espaces photographiques eine Arbeit im Dialog mit dem Regionalgefängnis Biel präsentiert wurde. Später schauten wir uns auch noch die qualitativ hochstehenden und interessanten Reihen A la conquête, une petite histoire du progrès von Christophe Chammartin über die Entwicklung (oder den Stillstand?) im bäuerlichen Rumänien und BURNOUT von Dimitris Michalakis über die Auswirkungen der Krise in seinem Heimatland Griechenland an. Zum Abschluss des Tages besuchten wir die Voirie und dort die Bilder der Holländerin Marlous van der Sloot, welche unter dem Titel Le corps vécu Körper und Teile davon in ungewohnten Positionen oder Kompositionen zeigen und somit zum Nachdenken anregen.

Nochmals eine Woche später, schaffte ich es heute Samstag endlich auch noch zur Pumpstation Sagiloch in Nidau. Hier wurde in einer ganz interessanten Location neben Thierry Fontaines Cris auch eines meiner persönlichen Highlights gezeigt. In Capitalizer von Thomas Brasey kann man die monumentale Entwicklung des Provinzstädtchens Akmola zur kasachischen Metropole Astana nachvollziehen.

Montag, 16. September 2013

Wendepunkte

Am gestrigen Sonntag konnte ich einen Teil der Ausstellungen der diesjährigen Ausgabe der Bieler Fototage besuchen. Meinen Rundgang startete ich im Haus Schwab, das zum Neuen Museum Biel gehört. Gleich die erste Serie The Day Before_Star System von Renaud Auguste-Dormeuil ist sehr berührend und löst beinahe Gänsehaut aus. In rekonstruierten Bildern zeigt er jeweils die Sternbilder der Nacht vor einem Militärschlag. Daneben gab es Deep Weather von Ursula Biemann zu sehen, ein Video in dem die fortschreitende Ausbeutung der Natur thematisiert wird. Im Nebenraum konnten die etwas anderen Japan-Bilder der Serie Nouveaux souvenirs des Rado Star Prize Switzerland 2013-Preisträgers Olivier Christinat besichtigt werden. Nächste Station auf meiner Tour, die ich übrigens auf einem Bike-Sharing-Velo von Velospot absolvierte, war die Grange Verdan, wo unter dem Titel Trigger die Zielscheiben des Künstlerkolletivs Type A mit mehr oder weniger realistischen Gefahrenszenarien aus dem amerikanischen Alltag zu sehen waren. Hier lohnt sich der Besuch neben den teilweise surreal-lustigen Sujets besonders auch wegen der aussergewöhnlichen Location. Danach führte mich meine Runde zu einem der Hauptausstellungsorte La Villa, wo acht verschiedene Ausstellungen beheimatet sind. Gestartet bin ich im zweiten Stock bei den Fotografien aus dem Archiv der ehemaligen Stadtpolizei. Unter dem Titel Bienne (extra)ordinaire werden in schwarz-weiss gewöhnliche und aussergewöhnliche Ereignisse aus den Jahren 1950 bis 1970 gezeigt. Die nächste besichtigte Serie stammt vom Ägypter Mohamed Ezz und stellt die verschiedenen Gesichter des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mursi anhand einer Flagge, die seine Anhänger beim Wahlsieg auf dem Tahrir-Platz präsentierten, dar (The Other Faces of Morsi). Weiter gab es in diesem speziellen Ausstellungsort, welcher vermutlich zum letzten Mal für die Fototage zur Verfügung steht, Kindheitserinnerungen an Wentworth von Lucas Olivet & Cowboy Noir, die Entstehung und Reise einer "antiken" Marmorsäule zwischen China und Europa im Film The Column von Adrian Paci sowie in Altered States die von Grégoire Cheneau aus unzähligen Aufnahmen zusammengesetzten Porträts, die eine Wirkung irgendwo zwischen Perfektion und Unvollkommenheit entfalten, zu sehen. Weitere Serien behandelten eine Form des Stalkings, Sich-Selber-in-Szene-setzen und Verarbeitung von Liebeskummer (I would also like to be von Jenny Rova) und die Verwandlung von Individuen zu einer Masse in Foule von Cyril Porchet. Im Erdgeschoss kann man dann noch in die Mode-Welt der Kunst- und Fotografiezeitschrift Dorade eintauchen. Im Anschluss durfte ich bei meiner eigenen Ausstellung während zwei Stunden zahlreiche Besucher empfangen und interessante Gespräche führen, bevor ich zum Abschluss dieses Tages in der Gewölbegalerie in Change of Life die Verarbeitung ihrer psychischen Erkrankung der Japanerin Hazuki Natuno, die bei meiner Vernissage auch kurz vorbeischaute, sowie lustige und intelligente Cartoons von Anna, Magi Wechsler und Jules Stauber bestaunen konnte.

Dienstag, 10. September 2013

DiPP#1

In den vergangengen Tagen und Wochen hatte ich leider nicht so viel Zeit, um irgendwohin zu Reisen, etwas Spannendes zu Kochen oder sonstetwas Interessantes zu Erleben und darüber zu schreiben. Hauptgrund dafür waren vor allem die zeitintensiven Vorbereitungsarbeiten für meine Fotoausstellung DiPP#1, welche seit letztem Donnerstag im Kunst- und Kulturraum Arthur in der Bieler Altstadt zu besichtigen ist. Im Rahmen des Projekts Infiltrierende Fotografie der Bieler Fototage, habe ich die Möglichkeit die ersten 1000 Bilder meines Projektes Daily iPhone Pictures auch einmal Offline der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Ausstellung ist noch bis Ende September jeweils mittwochs bis freitags von 17.30 bis 18.30 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr an der Untergasse 34 in Biel/Bienne geöffnet. Ich würde mich weiterhin über regen Besuch freuen.

Mittwoch, 21. August 2013

Besuch in der Hauptstadt

Nachdem wir den ersten Teil unserer Ferien wandernd in der schönen Natur und oft fast immer ganz alleine unterwegs verbrachten, erlebten wir den Abschluss als grossen Kontrast - es stand nämlich der Besuch der deutschen Hauptstadt Berlin auf dem Programm. Zwei Tage vor dem Schweizer Nationalfeiertag fuhren wir frühmorgens, aber bereits einen Zug später als eigentlich geplant an den Flughafen Zürich. Glücklicherweise hatten wir am Vorabend bereits online eingecheckt und mussten nun lediglich noch unser Gepäck am Bagage Drop-Schalter abgeben, so dass wir trotzdem noch rechtzeitig am Gate waren. Nach einem kurzen von SWISS durchgeführten Lufthansa-Flug erreichten wir schon bald den Flughafen Berlin-Tegel, von wo wir mit einem TXL-Linienbus direkt zum Alexanderplatz zu unserem Hotel Park Inn by Radisson fahren konnten. Da erst Mittag war starteten wir anschliessend unsere Besichtigungstour mit einem herrlichen Rundumausblick vom Berliner Fernsehturm, den wir rund eineinhalb Stunden lang genossen. Es war sehr spannend die riesige, aber doch recht grüne Stadt von oben zu entdecken. Anschliessend begaben wir uns zum Brandenburger Tor, wo sehr viele Touristen anzutreffen waren und zogen uns dort für einen Moment in den Raum der Stille zurück. Als nächstes besichtigten wir das teilweise kontrovers diskutierte Denkmal für die ermordeten Juden Europas, auch bekannt als Holocaust-Mahnmal. Danach gingen wir auf unserem Sightseeing-Spaziergang am Reichstagsgebäude vorbei, bummelten an der Ecke Unter den Linden/Friedrichstrasse am Westin Grand vorbei und erreichten später mit dem Checkpoint Charlie, ein weiterer sehr beeindruckender und zum Nachdenken anregender Ort! Da wir unterdessen einige Kilometer zu Fuss zurückgelegt hatten und die Zeit ebenfalls etwas fortgeschritten war, setzten wir uns beim Restaurant Maximilians für ein Abendessen nach bayrischer Art auf die Terrasse. Vor der Rückkehr ins Hotel marschierten wir noch zum Gendarmenmarkt mit Deutschem und Französischem Dom.
Berlin 2013 - Tag 1

An unserem zweiten Tag fuhren wir zum Potsdamer Platz und bestaunten dort in der Umgebung ganz tolle und architektonisch interessante Gebäude wie das Sony Center von Helmut Jahn, den Bahntower, die Berliner Philharmonie, welche zur Zeit renoviert wird und die Neue Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe. Weiter beschäftigten wir uns mit der Geschichte des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime, welche in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand thematisiert wird, anschliessend mit der Entwicklung der Bauhaus-Bewegung im Bauhaus Archiv. Die letzten beiden Spots waren dann noch der beeindruckende Bau des Hamburger Bahnhofs, der heute das Museum für Gegenwart beheimatet und die Siegessäule, welche einen schönen Ausblick auf die Grünflächen des Grossen Tiergartens erlaubt. Das wohlverdiente Nachtessen gönnten wir uns im Ristorante Allegretto an der Spree.
Berlin 2013 - Tag 2

Für den dritten Tag wollten wir uns etwas gezielter die Architektur der ehemaligen DDR anschauen. Also fuhren wir mit der U-Bahn zum Frankfurter Tor, wo die Karl-Marx-Allee mit ihren typischen Zuckerbäcker-Bauten beginnt. Bei unserem Bummel entlang dieser Strasse kamen wir an berühmten Gebäuden wie dem Kino International und dem Hochhaus an der Weberwiese, wie auch an Plattenbausiedlungen vorbei und erreichten später wieder den Alexanderplatz. Für den Nachmittag nahmen wir uns den Besuch des Jüdischen Museums mit seinem interessanten Anbau von Daniel Libeskind vor. Die sehr umfangreiche Ausstellung zeigt 2000 Jahre deutsch-jüdische Geschichte mit ihren Höhe- und Tiefpunkten und lässt sich fast nicht in einem Tag verdauen. Gegen Abend machten wir noch eine kleine Shopping-Tour durch das Shopping Center Alexa und gingen dann fürs Nachtessen in Emmas Bar & Restaurant, bevor wir den Abend am Capital Beach am Spreeufer ausklingen liessen.
Berlin 2013 - Tag 3

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen unseres eigentlichen Reisegrundes - der Hochzeitsfeier eines befreundeten Paares. Pünktlich um 15.00 Uhr fanden wir uns auf einem Spreeschiff ein und konnten während der Zeremonie eine mehrstündige Rundfahrt erleben. Das Fest fand anschliessend seine Fortsetzung mit einer ausgelassenen Feier in der Capitol Yard Golf Lounge. Wir wünschen den Brautleuten auch an dieser Stelle eine lange und glückliche Ehe! Den Sonntag verbrachten wir mit der Rückreise ab Berlin-Tegel nach Genève Aéroport und von dort mit dem Zug nach Biel.

Montag, 12. August 2013

Zu Fuss über den Gotthard - Teil 3

Nach Frühstück, Zusammenpacken und einem Marsch über die Staumauer des Ritomsees, begaben wir uns wieder zur Bergstation der Ritom-Bahn und liessen uns zur Mittelstation in Altanca hinunterfahren. Von dort setzten wir unsere Wanderung auf dem Trans Swiss Trail - und gleichzeitig auf der Strada alta - hoch über dem Livinental fort. Unser Weg führte uns wieder durch schöne Wiesen, Wälder und typische Dörfer mit Holz- und Steinhäusern. Nach einem Halt fürs Zmittag auf einem Bänkli im Schatten erreichten wir schon bald den Bosco d'Öss, wo wir einen Abstieg zu bewältigen hatten und anschliessend die Piottino-Schlucht, welche den Übergang von der Alta Leventina zur Media Leventina darstellt. Zum Abschluss der Etappe gab es erneut einen Aufstieg bis zur Sonnenterrasse, auf der unser heutiger Zielort Osco liegt. Da wir verhältnismässig früh eintrafen und unsere Herberge im Ristorante Marti noch Mittagspause hatte, liessen wir uns auf der Terrasse der Osteria Salzi nieder und genossen den schönen Nachmittag mit einem Glas Weisswein und einem Tessiner Plättli. Später konnten wir dann auch unser Zimmer beziehen, sowie das zugehörige Nachtessen (Penne, Salat und Rindsbraten mit Kartoffelstock) konsumieren. Zum Ausklingen des Tages machten wir noch einen romantischen Spaziergang durch das schöne Dorf.
Wanderung: Altanca - Osco

Auch heute hiess es für uns wieder Aufstehen, Frühstücken, Packen - die Sandwiches, welche wir mit unseren bescheidenen Italienischkenntnissen bestellt hatten nicht vergessen - und losmarschieren. Das alles war bereits ein bisschen Routine, waren wir doch nun seit einer Woche unterwegs. Auch an diesem Samstag konnten wir eine schöne Wanderung bei bestem Wetter durch Wiesen und Wälder geniessen. Kurz vor Rossura machten wir eine kleine Pause und marschierten dann weiter auf und ab, durch Dörfer bis wir vor Calonico unseren Mittagshalt einlegten. Nach dem Essen legten wir uns noch etwas hin und genossen die entspannende Natur ein paar Minuten schlafend. Frisch ausgeruht ging es nun weiter unter anderem auf dem Wald-im-Wald-Bilderweg und teilweise stark ansteigend zu unserem Zielort Anzonico, wo wir als Belohnung für die heutige Anstrengung und als Motivation für den bevorstehenden Zusatzmarsch hinunter ins Tal nach Lavorgo zu unserem Schlafplatz eine Glacé verspeisten. Dem freundlichen Gastwirt, der uns das eisgekühlte Hahnenwasser zur Erfrischung kostenlos servierte, konnten wir auch noch unsere Begegnungen mit den beiden Schlangen auf der heutigen Etappe berichten. Er konnte uns aber auch nicht sagen, ob sie giftig waren oder nicht. Da der vorgesehene Wanderweg nicht mehr unterhalten und ausgeschildert war, nahmen wir den etwas mühsamen Abstieg entlang der Strasse unter die Füsse und waren dann froh unser Nachtquartier im Hotel Defanti zu beziehen und auch gerade dort das Nachtessen zu verspeisen.
Wanderung: Osco - Anzonico

Damit wir nicht schon völlig erschöpft unsere letzte Etappe starten mussten, begannen wir den Tag etwas später und liessen uns nach dem Frühstück mit dem Postauto vom Bahnhof Lavorgo nach Anzonico hoch chauffieren. Dort oben klemmte leider die Türe und wir mussten über den Fahrersitz turnen, um auszusteigen. Gemäss dem Fahrer, der sich immer wieder entschuldigte, passiert das mit diesen Modellen noch häufiger. Für uns ging es nun wie schon an den letzten Tagen weiter auf der Strada alta durch malerische Dörfer, über Wiesen, durch Schluchten und Wälder. So passierten wir unter anderem Cavagnago und machten später in Sobrio in einer Osteria unseren Mittagshalt. Beim Weitermarsch hatten wir nochmals eine Begegnung mit einer Schlange, die plötzlich in kurzer Distanz vor uns auf dem Weg lag und erst nach ein paar Sekunden wieder verschwand. Fortan liessen wir beim Wandern die Erde etwas mehr erzittern und hofften so durch die Vibrationen weitere Begegnungen mit Reptilien zu vermeiden. Nachdem wir noch ein bisschen in der Höhe blieben, begann später doch der steile, aber dank unzähligen Kehren einigermassen angenehme Abstieg ins rund 700m tiefer liegende Pollegio. Von hier ging es noch ganz flach, teilweise entlang des Ticino bis nach Biasca und nach einem letzten etwas mühsamen Stück durch das Siedlungsgebiet erreichten wir den Bahnhof und somit unser Endziel. Glücklich und stolz über die vergangenen neun Wandertage bestiegen wir den Zug, welcher uns nach Locarno brachte und bezogen dort in Bahnhofsnähe unser Zimmer im Hotel Montaldi. Zur Feier unserer Leistung liessen wir uns danach auf der Terrasse des Restaurant Oldrati nieder und genossen eine Pizza und den feinen Merlot Biasca Premium. Zufälligerweise entdeckten wir auf der gleichen Terrasse auch noch ein Paar, welches wir schon im Berghaus beim Ritomsee oben gesehen hatten - wir waren also nicht ganz die einzigen, welche die schöne Schweizer Landschaft zu Fuss entdeckten.
Wanderung: Anzonico - Biasca

Am nächsten Tag schliefen wir erst mal ein bisschen aus und bummelten dann trotz dem trüben, später sogar sehr regnerischen Wetter ein wenig durch Locarno, wo bereits vieles für das Filmfestival aufgebaut war. So erlebten wir einen ganz gemütlichen, erholsamen Tag und fuhren dann fürs Nachtessen mit dem Bus nach Ascona ins Ristorante Seven easy, das wie verschiedene andere zur Gruppe von Ivo Adam gehört. Nach dem leckeren Essen ging es wieder zurück nach Locarno für die Nachtruhe, bevor wir dann am nächsten Tag mit dem Zug zurück in die Heimat fuhren.
Ruhetag in Locarno

Donnerstag, 8. August 2013

Zu Fuss über den Gotthard - Teil 2

Nach einem erholsamen Schlaf deckten wir uns noch im örtlichen Volg in Wassen mit dem Nötigen für die weitere Wanderung ein und starteten unsere Etappe, welche uns wieder etwas näher zum Pass der Pässe führen sollte. Zuerst ging es kurz entlang der Strasse durch das Dorf und dann auf einem schönen Weg entlang der Eisenbahnlinie, teilweise noch mit Tafeln zur Geschichte der Region angereichert. Die ganze Zeit stiegen wir nun langsam an durch schöne Natur auf angenehmen Pfaden und erreichten gegen Mittag Göschenen, wo sowohl Eisenbahn wie auch Autobahn in ihren jeweiligen Gotthard-Tunneln verschwinden. Nach der mittäglichen Stärkung marschierten wir entlang der alten Passstrasse und der Matterhorn-Gotthard-Bahn durch die beeindruckende Schöllenenschlucht mit der bekannten Teufelsbrücke und dem Suworow-Denkmal, welches vor vier Jahren auch vom damaligen russischen Präsidenten Medwedew besucht wurde. Von da ging es nochmals etwas weiter hoch und wir erreichten bereits kurze Zeit später unser Tagesziel Andermatt, wo wir uns nun in der Pension der Familie Kumli-Regli einquartierten. Zum Abschluss des Tages gingen wir am Abend im Restaurant Tell feine, traditionelle Speisen wie Rösti essen.
Wanderung: Wassen - Andermatt

Das Frühstück am kommenden Tag nahmen wir gemeinsam mit den anderen Gästen der Pension - einer Familie aus Dresden, welche am Vortag mit dem Zug aus Ostdeutschland in den Urlaub nach Andermatt reiste - ein und machten uns dann voller Vorfreude und mit ein wenig Respekt vor der heutigen Etappe wieder auf den Weg. Als erstes passierten wir den schönen Golfplatz, der von Samih Sawiris Riesenprojekt Andermatt Swiss Alps gebaut wird und schon beinahe fertig ist. Bald darauf erreichten wir Hospental und konnten dort zufälligerweise gerade die Passage der Gotthard-Postkutsche bestaunen. Danach ging es immer weiter in die Höhe, ab und zu durch die schöne, karge Natur auf einer Hochebene, manchmal vorbei an einem Lüftungsschacht des Strassentunnels, später wieder steil empor. Nach dem Brüggliloch folgten wir dem alten Saumpfad und plötzlich sahen wir die Seen, dann auch das Passschild und erreichten dann voller Stolz das Highlight - zumindest in Meter über Meer ;-) - unserer Wanderung: den Gotthardpass! Nach dem Bezug unseres Zimmers im Albergo San Gottardo besuchten wir noch die neue Attraktion Sasso San Gottardo. Zuerst besichtigten wir tief im Berginnern die alte Festung Sasso da Pigna, welche teilweise mehr oder weniger im Originalzustand erhalten ist und bewegten uns anschliessend auch durch die Themenwelt Sasso San Gottardo, wo in verschiedenen Ausstellungen zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen angeregt wird und die gigantischen Planggenstock-Kristalle präsentiert werden. Im Anschluss an diesen eindrücklichen Rundgang in den Felsen, gönnten wir uns das wohlverdiente Nachtessen im Restaurant des Albergo.
Wanderung: Andermatt - Gotthardpass

Nach einer guten Nachtruhe konnten wir uns an einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Gebäude des Museo Nazionale San Gottardo für den kommenden Abstieg stärken. Schon kurz nach Erreichen der ersten Kurven der berühmten Tremola-Strasse hatten wir das Glück drei Murmeltiere aus nächster Nähe während langer Minuten zu bewundern. So schöne Erlebnisse kann man in den Bergen haben. Danach folgten wir weiterhin teilweise der Strasse und kürzten manchmal durch den direkteren Weg ab, aber immer schön talwärts. Vorbei an der Kaserne in Motto Bartola bis ganz hinunter nach Airolo, wo wir das Mittagessen zu uns nahmen. Unser weiterer Weg führte uns nun auf dem Leventiner Höhenweg Strada alta durch abgelegene, typische Dörfer hoch über dem engen Tal mit den Verkehrsachsen bis nach Altanca, wo die Ritom-Bahn ihre Mittelstation hat. Nach der telefonischen Anmeldung konnten wir eine der steilsten Standseilbahnen der Welt besteigen und uns nach oben bringen lassen, wo wir nochmals fast dreissig Minuten bis zum Ritom-See und unserer Übernachtungsstätte im Berghaus Lago Ritom marschierten. Das Nachtessen - eine Polenta und dazu Piora-Alpkäse und ein Boccolino Merlot - war sehr gut, der Schlafplatz in der Hütte etwas weniger komfortabel.
Wanderung: Gotthardpass - Altanca

Montag, 5. August 2013

Zu Fuss über den Gotthard - Teil 1

Bereits im vergangenen Mai starteten wir den Trans Swiss Trail mit der ersten Etappe von Porrentruy nach St-Ursanne. In unseren Sommerferien bewegten wir uns nun wieder auf dieser Fernwanderroute durch die Schweiz. Vor etwas mehr als zwei Wochen nahmen wir frühmorgens den Zug von Biel nach Stans. Dort mussten wir kurz ein bisschen den richtigen Weg mit der Beschilderung Nr. 2 suchen und wanderten dann los. Zuerst recht viel über Teer- und Asphaltbeläge bis Beckenried, wo wir unser Zmittag assen. Anschliessend konnten wir weiterhin die schöne Aussicht auf den Vierwaldstättersee geniessen bis der recht steile Aufstieg durch die Risletenschlucht folgte. Nach dieser Anstrengung ging es noch etwas gemächlicher hoch bis zu unserem ersten Etappenort Seelisberg. Nach einer kurzen Erfrischungspause in einem Restaurant fuhren wir mit dem Postauto nach Emmetten zu unserem Übernachtungsplatz im Hotel SEEBLiCK, wo wir vor dem zu Bett gehen noch leckere Fischgerichte genossen.
Wanderung: Stans - Seelisberg

Am Sonntag stärkten wir uns am schönen Frühstücksbuffet, packten wieder unsere Rucksäcke und fuhren zurück nach Seelisberg, um unsere Wanderung fortzusetzen. Zuerst spazierten wir auf dem Vater-unser-Weg, bei dem auf neun Tafeln das berühmte Gebet präsentiert wird, bis zu einer Felskanzel hoch über dem Rütli mit wunderbarem Ausblick auf den Urnersee, anschliessend auf dem Weg der Schweiz. Nach einem Abstieg erreichten wir Bauen, wo ein Denkmal an Alberich Zwyssig, den Komponisten der Schweizer Nationalhymne, erinnert. Weiter folgten wir dem Weg der Schweiz, der teilweise durch Tunnels führt und am Wegrand von Kunstwerken gesäumt ist. Etwas später erreichten wir bei Seedorf das Seeende, marschierten am malerischen Schloss A Pro vorbei und folgten für den Rest des Tages bei warmen Temperaturen der Reuss bis Erstfeld. Dort nahmen wir den Zug nach Flüelen, wo wir uns in der Hostellerie Sternen einquartierten. Unser Nachtessen gönnten wir uns im zugehörigen Restaurant, welches Mitglied der Gilde etablierter Gastronomen ist.
Wanderung: Seelisberg - Erstfeld

Auch am nächsten Morgen profitierten wir von einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, deckten uns anschliessend im Dorfladen mit Brot und Aufschnitt fürs Zmittag ein und fuhren mit dem Zug wieder nach Erstfeld. Ab hier folgten wir erneut der Reuss bis Silenen, wo wir aufgrund nicht optimaler Wegweiser kurzzeitig von unserer Route abkamen. Bald schon bemerkten wir aber den falschen Weg und konnten wieder entlang der Reuss bis Amsteg weiterwandern. Weiter ging es nun in einem steten Auf und Ab durch das enge Tal parallel zu Reuss, Auto- und Eisenbahn. In einem kleinen Weiler kauften wir uns am Wegrand als Souvenir einen kleinen Kristall. Einige Schritte später, nach einem Halt fürs Mittagessen, erreichten wir die schöne und robust gebaute Hängebrücke übers Fellitobel vor Gurtnellen. Danach ging es weiter hinauf und für die letzte halbe Stunde durch den Regen bis zu unserem Ziel des Tages, dem Gotthardbackpacker in Wassen.
Wanderung: Erstfeld - Wassen

Dienstag, 18. Juni 2013

Kalter Kaffe in der Hitze

Passend als Erfrischung während der Hitze der vergangenen Tage, habe ich für uns einen kalten Kaffeegenuss zubereitet. Das Ganze lässt sich innerhalb kürzester Zeit herrichten und schmeckt erst noch besser als die von verschiedenen Herstellern angebotenen Fertigprodukte mit dem übermässigen Zuckerzusatz - dies ist zumindest unser Urteil :-)

Ice-Cold Shaken Coffee
Zutaten (für 2 Personen)

2x 1dl starker Kaffee (z.B. aus der Kaffeekapselmaschine ihres Vertrauens)
2x 1,5dl kalte Milch
2x 3 Eiswürfel
2x 1/2 TL Schokoladenpulver
  1. Kaffee und 2 Eiswürfel in einen Shaker geben.
  2. Milch dazugeben und Schokoladenpulver darüberstreuen.
  3. Becher verschliessen, kräftig schütteln.
  4. Einen weiteren Eiswürfel in ein Glas geben, den Milchkaffee dazugiessen und geniessen!

Montag, 17. Juni 2013

Bombastische Rockshow


Idealerweise fiel der verspätete Start des diesjährigen Sommers am vergangenen Wochenende mit dem Konzert der britischen Rockgruppe Muse letzten Samstag im Stade de Suisse in Bern zusammen. So starteten wir am späteren Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen mit dem Zug Richtung Bern Wankdorf. Nach einem kurzen Fussmarsch konnten wir das Stadion problemlos betreten und unsere Plätze aufsuchen. Zuerst auf dem Programm standen die beiden Vorgruppen We Are The Ocean und Arcane Roots, wobei deren Auftritte von vielen Besuchern noch zur Verpflegung und Vorbereitung auf den Hauptact genutzt wurden. Um circa Viertel vor Neun war es dann soweit und eine der angeblich zur Zeit besten Livebands betrat die Bühne. Begeleitet von einer tollen Show mit Feuer, Videoeffekten, Schauspielern und weiteren Spezialeffekten wie überdimensionale Roboter und Glühbirnen wurden die drei Engländer mit ihrem rockigen Sound ihrem Ruf absolut gerecht! Während der ganzen Dauer des rund zweistündigen Konzerts herrschte eine begeisterte Stimmung im Publikum und auch der Gesichtsausdruck von Sänger und Gitarrist Matthew Bellamy, als er auf Tuchfühlung mit den Zuschauern in den ersten Reihen ging, liess eine gewisse Freude bei ihm vermuten. Das Ende um 22.45 Uhr war etwas abrupt, jedoch vermutlich durch Lärmschutzvorschriften bedingt. Anschliessend meisterten wir - und vor allem auch die Betreiber des öffentlichen Verkehrs - auch noch die Abreise der mehr als 40'000 Konzertbesucher ohne grössere Probleme. Man kann also von einem rundum gelungenen Anlass sprechen.

Freitag, 31. Mai 2013

London's calling

Nach rund zwei Jahren zog es uns wieder einmal Richtung unserer zweiten Heimat auf der Insel. Dieses Mal flogen wir mit der SWISS ab Basel Euroairport und wurden für den Kurzurlaub über das verlängerte Pfingstwochenende von Sabines Schwester und ihrer Familie begleitet. Da wir am Freitagmorgen in aller Frühe bereits abflogen und der Flughafen noch nicht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar war, wurden wir freundlicherweise von meinen Eltern hingefahren. Nachdem alle eingetroffen, das Gepäck abgegeben und die Sicherheitskontrolle passiert war, konnten wir schon bald den Avro RJ-100 besteigen und Richtung London City Airport fliegen. Nach der Landung erhielten wir rasch unser Gepäck, konnten unsere Oyster-Cards aufladen und dann mit der DLR nach Bank und weiter mit der Tube via Victoria nach Vauxhall in die Gegend unserer Unterkunft fahren. Dank der guten Beschreibung, die wir von unseren Gastgebern erhielten, fanden wir nach kurzem Fussmarsch und einem Zwischenstopp bei Sainsbury's das gebuchte Haus problemlos. Nach dem freundlichen Empfang mit Erklärung des ganzen Hauses und einem kleinen Mittagessen starteten wir unser Sightseeing. Per Bus erreichten wir nach kurzer Fahrt Westminster, Big Ben und spazierten anschliessend ein wenig dem Ufer der Themse entlang und durch den St. James's Park zum Buckingham Palace. Danach war bereits Zeit für das Nachtessen und wir begaben uns für Fish 'n' Chips und ein Ale in ein Pub. Fürs Abendprogramm besuchten wir im Barbican Centre die Hip-Hop-Tanzshow Evening with Boy Blue / Legacy.
London Spring 2013 - Day 1

Nach dem Frühstück am Samstagmorgen fuhren wir als erstes zum Speakers' Corner, mussten aber enttäuscht feststellen, dass die Reden heute vermutlich nicht mehr live draussen, sondern via Internet verbreitet werden. Jedenfalls sahen wir keinen einzigen Redner. Weiter bummelten wir ein bisschen durch die Oxford Street und ihre Läden. Am Nachmittag besuchten wir bei einigermassen schönem Wetter die Tower Bridge, spazierten dann zuerst ein bisschen durch das hübsche Quartier Shad Thames und weiter dem South Bank entlang bis zur London Bridge. Dort nahmen wir den Bus und fuhren via King's Cross zum York Way, wo wir vor Jahren mal ein paar Monate wohnten. Nachdem wir unsere ehemalige Haustür, die immer noch gleich aussieht besichtigt hatten, machten wir noch einen Abstecher ins alternative Camden Town. Das Nachtessen genossen wir anschliessend an einen für uns speziellen Ort, nämlich bei "unserem" Inder Bangalore Brasserie in der Brecknock Road, wo wir trotz zweijähriger Abstinenz vom freundlichen Kellner immer noch erkannt wurden. Das Essen hat uns dort wie immer sehr gut geschmeckt!
London Spring 2013 - Day 2

Am Sonntag war dann nochmals ein bisschen Sightseeing angesagt. Zuerst gings zu den grossen Löwen und der Nelsonsäule auf dem Trafalgar Square. Von dort bewegten wir uns weiter Richtung Leicester Square, wo es eine M & M's World gibt. In diesem Flagshipstore sind auf vier Etagen alle Produkte von T-Shirts über Tassen zu Spielzeugen den kleinen bunten Schokoladekugeln gewidmet. Als nächste Station besuchten wir die Markthalle bei Covent Garden. Nach dem Mittagessen in unserm Haus teilten wir uns auf. Die Frauen spazierten der Themse entlang und besuchten Tate Modern, während die Männer das Kriegsschiff HMS Belfast besichtigten. Später trafen wir uns wieder und flanierten durch die lieblichen St Katharine Docks, bevor wir mit dem historischen Routemaster-Bus auf der Linie #15 ein bisschen durch die Stadt fuhren und anschliessend in China Town Essen gingen. Zum Dessert gönnten wir uns danach noch eine leckere Häagen Dazs-Glacé wieder auf dem Leicester Square.
 

London Spring 2013 - Day 3

An unserem letzten Tag verabschiedeten wir uns von den netten Gastgebern und machten uns auf Richtung City-Flughafen. Dort konnten wir jedoch noch nicht einchecken, aber immerhin das Gepäck zur Aufbewahrung abgeben, so dass wir mit etwas weniger Ballast unterwegs waren. Erster Programmpunkt war eine Fahrt - oder ein Flug? - mit der Emirates Air Line, einer Luftseilbahn über die Themse. Nach diesem Spass fuhren wir per Bus weiter nach Greenwich, wo wir uns nochmals Pubfood inklusive einem Getränk zu relativ günstigen Preisen genehmigten. Frisch gestärkt wanderten wir durch die schön weite Landschaft des Greenwich Park zum Royal Obervatory, wo sich der sogenannte Null-Meridian befindet. Doch im Gegenstatz zu früheren Besuchen, konnte man diesen nicht mehr gratis betreten. Also marschierten wir den Hügel wieder runter und wechselten die Seite der Themse dieses Mal unten durch via Greenwich Foot Tunnel. Nach einer kurzen Fahrt mit der DLR verbrachten wir als letzte Station noch etwas Zeit inmitten der Hochhäuser des Businessviertels Canary Wharf. Danach gings zurück zum Flughafen und von dort in einem restlos ausgebuchten - es wurden sogar zwei Freiwillige für eine weitere Übernachtung in London mit Rückflug am nächsten morgen gesucht - Flugzeug wieder nach Basel, wo wir praktischerweise von meinen Eltern abgeholt wurden. Vielen Dank für diesen Service!
London Spring 2013 - Day 4

Es war herrlich wieder einmal in dieser grossartigen Stadt zu sein und dazu noch in netter Gesellschaft sowie einer tollen Unterkunft.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Ein neuer Weg beginnt

Obwohl wir den Jurahöhenweg noch nicht ganz abgeschlossen haben, wagten wir uns über die vergangenen freien Tage an die nächste nationale Wanderroute. Nach der Ost-West-Traversierung auf den Jurakreten, werden wir nun unser schönes und abwechslungsreiches Land auf der Nord-Süd-Route Trans Swiss Trail vom Jura ins Tessin erkunden. Trotz den nicht ganz optimalen Wettervorhersagen fuhren wir für die erste Etappe vergangenen Freitag mit dem Zug nach Porrentruy. Zuerst folgten wir ganz enthusiastisch dem Wegweiser der Route 2 nach rechts, bevor wir nach ein paar Metern feststellten, dass dieser vermutlich in eine falsche Richtung zeigt. Also kehrten wir nochmals zurück an den Startpunkt und machten uns von dort auf Richtung Altstadt. Nach deren Durchquerung vorbei an einigen schönen alten Gebäuden und Erinnerungen aus Sabines Gymnasiumszeiten verliessen wir das städtische Gebiet und marschierten fortan übers Land. Zuerst noch einigermassen flach und nach einem ersten kleineren Anstieg, war es auch bereits Zeit für die Mittagspause. Weiter ging es nun immer höher, zum Teil durch Kuhweiden bis wir auf rund 900 m.ü.M. bei Les Chainions den höchsten Punkt des Tages erreichten. Das Wetter war jetzt auch immer besser und wir vergossen sogar einige Schweisstropfen unter den sich zeigenden Sonnenstrahlen. Nun folgte bereits der Abstieg, erneut an Kühen vorbei, zuerst bis zum herzigen Dorf Seleute. Danach ging es weiter über schöne Wiesen und gemäss Beschilderung eigentlich durch eine Weide mit Pferden. Da diese aber nach unserem Einstieg ziemlich rassig auf uns zukamen, bewegten wir uns schnell wieder aus dem Zaun und machten einen kleinen Umweg der Strasse entlang bis wir kurze Zeit später wieder auf den signalisierten Wanderweg trafen. Von hier wanderten wir weiter talwärts Richtung Doubs und unserem ersten Zielort St-Ursanne. Im schönen Städtchen angekommen, belohnten wir uns mit einem Coupe auf der Terasse des Restaurants Les Deux-Clefs. Anschliessend bummelten wir ein bisschen durch die sympathischen Gassen, liessen uns vom Postauto an den Bahnhof hinauf fahren und von dort mit dem Zug wieder nach Hause. Diese erste Etappe war recht abwechslungsreich und macht Lust auf eine Fortsetzung dieses Fernwanderwegs - hoffentlich schon bald!
Wanderung: Porrentruy - St-Ursanne

Dienstag, 14. Mai 2013

Scharfer Käse aus dem Ofen

Seit dem letzten Rezept ist bereits wieder etwas Zeit vergangen. Trotzdem haben wir natürlich zwischendurch etwas gekocht - eigentlich sogar fast jeden Tag ;-) Neben einigen mehr oder weniger bekannten Gerichten, welche teilweise auch schon hier veröffentlicht wurden, gab es zwischendurch auch mal etwas Neues wie den speziell gewürzten und im Ofen erhitzten Brie.

Pikanter Orangen-Brie mit Nüssler-Salat
Zutaten (für 2 Personen)

2 Brie
2 EL Orangensaft
2 Orangenschnitze
1 TL Piementflocken
100g Nüssler-Salat
Olivenöl
Salatkräutermischung
Essig
Senf
Salz
Mayonnaise
  1. Backofen auf 180°C vorheizen. Brie in eine Gratinform geben.
  2. Orangensaft über Brie träufeln, Orangenschnitze auflegen und mit Pimentflocken bestreuen.
  3. Gratinform in den Ofen geben und den Brie rund 12 Minuten backen. Inzwischen mit Olivenöl, Salatkräutern, Essig, Senf, Salz und Mayonnaise eine Salatsauce zubereiten.
  4. Käse aus der Gratinform nehmen und zusammen mit dem Nüssli-Salat auf zwei Tellern anrichten und geniessen. Enjoy!

Sonntag, 12. Mai 2013

Design aus dem Norden

Da es draussen nach dem langen Winter nun doch langsam Frühling und auch etwas wärmer wird, steigt die Lust zwischendurch einen kühlen Weiss- oder Roséwein zu geniessen. Damit der Tropfen auch schön kühl bleibt haben wir uns bei Zalando coole Weinkühler von Jakob Wagner aus dem dänischen Hause Menu bestellt. Das skandinavische Design gefällt uns gut und bei ersten Tests konnte der Wein angenehm kühl gehalten werden. Der Sommer kann kommen, wir sind gerüstet :-)

Freitag, 3. Mai 2013

Erinnerungen im Bilderbuch

Vor noch nicht so langer Zeit verbrachten wir ein paar schöne Ferientage im Tessin. Um die Erinnerung daran ein wenig aufzufrischen und auch fürs zukünftige Geniessen derselben, habe ich mir aus ausgewählten Bildern ein Fotobuch zusammengestellt und bei PIXUM drucken lassen. Für die Gestaltung des Buches muss man sich zuerst die Pixum Fotobuch-Software runterladen und installieren. Darin stehen dann sehr viele Layout- und Designoptionen zur Auswahl, so dass die Seiten nach Belieben gestaltet werden können. Die Navigation ist einfach und funktioniert gut über ein Kontextmenü, welches per Rechtsklick mit der Maus aufgerufen werden kann. Die gewünschten Fotos können zum Beispiel direkt aus iTunes importiert werden. Weiter gibt es als Zusatzangebot die Möglichkeit, das Fotobuch gegen einen kleinen Aufpreis mit einer Karte anzureichern. Für die Gestaltung meines Tessin-Buches hatte ich rund anderthalb Stunden - man kann also etwas Zeit in die Gestaltung investieren, erhält dafür aber ein paar Tage später eine schöne Erinnerung an einen vergangenen Anlass.