Montag, 4. August 2008

Verlängertes Weekend

Das verlängerte Weekend begann für uns am Nationalfeiertag mit einem Mittagessen zusammen mit Sabines Eltern im Restaurant Les Voyageurs Au Bois-derrière, wo es die gewohnt feinen Spezialitäten wie Jambon à l'os oder diverse Steak oder Filet sur Ardoise gab. Später liessen wir den Abend noch beim Restaurant Werdtberg auf der Montoz-Kette ausklingen, genossen dort die Aussicht über das Seeland und zündeten unsere Knaller und Zuckerstöcke.

Am Samstag beschäftigte ich mich auf dem Balkon mit dem Einrichten unseres Gewürzgartens. Da wir gerne Kochen und zu guter Küche frische Kräuter dazugehören, entschieden wir uns den Versuch mit dem Eigenanbau in einer kleinen Gewürzpyramide zu wagen. Vorläufig haben wir nun jederzeit Salbei und Rosmarin zum Würzen zur Verfügung. Später soll auch noch Schnittlauch, Thymian, Basilikum, Petersilie und Gartenkresse gedeihen. Man darf gespannt sein.

Nach einem Nudeleintopf mit Gemüse aus dem Wok spazierten wir Richtung Nidau, um dort im Gefängnishöfli beim Schloss am Kino-Openair Cult Fiction die filmische Bob-Dylan-Biografie "I'm Not There" zu schauen. Der Film ist ziemlich verwirrend, kommen doch sechs von verschiedenen Schauspielern (davon ein afro-amerikanischer Junge und eine Frau) gespielte Figuren vor, von denen keine Bob Dylan heisst. Alle diese Personen verkörpern jedoch eine Facette des genialen Musikers und lassen so ein Gesamtbild entstehen.

Für den Sonntag hatten wir uns einen Besuch des CentrePasquArt vorgenommen. Dort finden momentan die Ausstellungen "FANTASMI" von Urs Dickerhof und "
Poussière Rouge Verwehter Staub" von LUO Mingjun statt. Die seit über zwanzig Jahren in Biel lebende Chinesin LUO Mingjun stellt in ihrer ersten musealen Einzelausstellung einige erst kürzlich und speziell für diese Ausstellung entstande, wunderschöne mit Bleistift auf Papier gezeichnete Szenen von Freunden und Familienangehörigen aus. Allen diesen Bildern ist die Suche nach Identität gemeinsam. Höhepunkt dieser Ausstellung ist das monumentale Werk "Roter Staub", das mit seinen bedruckten Stoffbahnen und der Videoinstallation die ganze Salle Poma in Beschlag nimmt.
CentrePasquArt
In FANTASMI wird ein grosser und umfassender Einblick in das künstlerische Schaffen des ehemaligen Direktors der Schule für Gestaltung in Biel gewährt. Seine Werke sind mit unterschiedlichsten Techniken wie Acryl auf Leinwand, Collagen, Skizzen, aber auch Objektinstallationen entstanden. Thematisch beschäftigt sich Urs Dickerhof schwergewichtig mit der Reflektion über Gewalt und Sexualität und vermittelt so seinen Kommentar zur Entwicklung der Menschheit.

Als gemütlichen Abschluss des Weekends genossen wir später noch eine ausgedehnte Grillade im Kreise meiner Familie.

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