Montag, 11. Juni 2012

Gourmet-Welten

Heute starteten wir am morgen Richtung Zürich, genauer Zürich-Oerlikon, um dort das Gastronomie-Symposium CHEF SACHE ALPS zu besuchen. Nach angenehmer Anreise per ICN und S-Bahn spazierten wir die letzten Meter gemütlich bis zum Veranstaltungsort StageOne, einer alten ABB-Fabrikationshalle, die zu einer tollen Eventhalle umgebaut wurde. Nach dem Eintritt in die Location bewegten wir uns zuerst kurz durch die verschiedenen Stände, wo von Küchenmessern über Meerrettich im Glas (schmeckt übrigens nicht schlecht!), Wein, Textilien bis zu Gastrozeitschriften so ziemlich alles was das Essensherz begehrt präsentiert wurde. Nun war es bereits Zeit für die erste Kochshow des spanischen Starkoch Quique Dacosta, der mit 2 Michelin-Sternen ausgezeichnet ist und dessen Restaurant zu den 50 besten der Welt gehört. Der Kochkünstler, der vom Tellerwäscher zum Sternekoch wurde, erschafft in seiner Küche wahre Landschaften auf dem Teller. Oftmals sind seine Kreationen von der Natur oder von Architektur inspiriert. Er arbeitet auch oft mit Stickstoff, um die Lebensmittel zu transformieren und den Gast mit der neuen Form zu überraschen. Als nächster Gast-Chef wurde der Österreicher Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern begrüsst. Der "Caminada Österreichs", mit 2 Michelin Sternen und 18 Gault Millau-Punkten prämiert, ist spezialisiert auf die Neuinterpretation von Klassikern der traditionellen österreichischen Küche wie dem Tafelspitz oder dem Scheiterhaufen. Für ihn ist sehr wichtig, dass die Gerichte zwar teilweise mit neuen Zutaten ergänzt werden, aber immer noch den ursprünglichen Geschmack aufweisen. Vor dem Lunch wurde an einem Roundtable unter der fachkundigen Leitung von Prof. Dr. Thomas Vilgis über die Zukunft der Ernährung debatiert. In der Runde mit den Spitzengastronomen Norbert Niederkofler und Tanja Grandits sowie den Gastro-Unternehmern Angelika Nestle und Rolf Hiltl war man sich einig, dass es mit dem Konsum nicht wie heute weitergehen kann. Als Lösungen wurden der Trend zur (teil-)vegetarischen Kost und zu lokalen Produkten, die zwar etwas teurer sind, dafür aber ein Gesicht haben genannt. Dabei wurde erwähnt, dass die vegetarische Küche eine Herausforderung für die Gastronomen ist, aber dank neuen Techniken wie zum Beispiel der Molekularküche stetig aufgewertet wird. Als weiterer Aspekt wurde von Norbert Niederkofler auch die Verantwortung für eine vernüftige Ernährung angesprochen, welche die teilweise fast zu Rockstars emporstilisierten Spitzenköche haben. Abschliessend wurde das Fazit gezogen, dass man sich in Sachen Essen wieder vermehrt auf die Gemütlichkeit besinnen sollte.

Nun folgte die wohlverdiente Mittagspause mit einem leckeren Buffet und hervorragend Service. Der Nachmittag startete mit dem als "Hexer aus dem Entlebuch" bekannten Schweizer Spitzen-Chef Stefan Wiesner. Trotz seiner Nervosität führte der für seine avantgardistische Naturküche berühmte und mit einem Michelin Stern und 17 Gault Millau-Punkten ausgezeichnete Koch gemeinsam mit seinem Küchenteam souverän durch die sechs Gänge seines diesjährigen Frühlingsmenüs. Es war sehr spannend zu sehen, wie hier mit Hölzern, Steinen und weiteren natürlichen Zutaten interessante Kreationen auf die Teller gezaubert wurden. Nach seiner Show hatte ich noch die Möglichkeit mit diesem interessanten Kochkünstler ein paar Worte zu wechseln. Mehr dazu folgt in einem späteren Beitrag. Für uns war die CHEF SACHE ALPS danach zu Ende und wir genossen zuerst ein paar ruhige Augenblicke im schönen MFO-Park, bevor wir noch ein bisschen in Sachen Shopping unterwegs waren.

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