Dienstag, 20. Januar 2009

Knusprig-würzige Punjab-Spezialität

Am Samstag haben wir wieder einmal einen Ausflug ins schwedische Möbelhaus in der Lyssacher Shoppingmeile unternommen. Nach den traditionellen Fleischbällchen im Restaurant machten wir uns auf den Rundgang und widmeten uns speziell den Aufbewahrungsmöglichkeiten für Küche und Wohnzimmer. Schlussendlich hat uns ein Küchenwandschrank überzeugt, so dass wir mit runtergeklappter Sitzlehne und ein paar Kartons im Auto weiter Richtung Shoppyland fuhren. Nachdem wir dort gerade pünktlich um 17 Uhr die Kasse passierten und auch den Ausgang wieder gefunden hatten, traten wir den Heimweg an.

Weil das Wetter nicht gerade zum nach draussen gehen motivierte, verbrachten wir den Sonntag in unserem Zuhause und nutzen die Zeit für ein ausgiebiges indisches Mahl.

Fisch nach Amritsar-Art
Zutaten (für 2 Personen)

400g Fischfilet (z.B. Pangasius)
Saft von 1 Zitrone
2 Knoblauchzehen
3 cm frischer Ingwer
1/2 TL Chilipulver
1/2 TL Kurkumapulver
1/2 TL getrockneter Thymian
1/4 TL Kreuzkümmel
100g Mehl
Salz
Öl zum Frittieren
  1. Die Filets waschen, trockentupfen und jeweils in 4-5 Stücke schneiden. Die Stücke mit der Hälfte des Zitronensafts mischen und 20 Minuten marinieren.
  2. Knoblauch schälen und pressen. Ingwer schälen und reiben. Beides mit den Gewürzen und dem Mehl mischen. Rund 1,5 dl Wasser und den restlichen Zitronensaft zugeben, salzen und zu einem nicht zu dünnflüssigen Teig rühren.
  3. Fisch in den Teig geben und 15 Minuten ruhen lassen.
  4. Öl ca. 3cm hoch in eine Pfanne geben und erhitzen. Darin in die Fischstücke beidseitig in ca. 7 Minuten knusprig braun braten. Mit Zitronenreis servieren und geniessen.

Sonntag, 18. Januar 2009

Käse auf dem See

Ein Teil des Weihnachtsgeschenks von uns an meine Eltern war eine Winterrundfahrt auf dem Bielersee. Letzten Freitag abend war es soweit und wir begaben uns zur Schiffländte, wo das MS Berna bereits schön beleuchtet und geheizt wartete. Ein paar Minuten nach dem Zusteigen, wir hatten erst gerade Platz genommen, startete das Schiff bereits im Rückwärtsgang raus aus dem Bieler Hafen und nach einer Drehung vorwärts dem rechten Seeufer entlang Richtung Erlach. Derweil bestellten wir einen sehr feinen Chasselas aus der Region (Schafiser Schlössliwy Gutedel 2007) und bekamen "Gschweuti", Brot und ein Caquelon mit einer leckeren Käsemischung serviert. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt und einigen Brotumdrehungen erreichten wir das obere Seeende. Der Kapitän wendete das Schiff und wir nahmen den Rückweg vorbei am romantischen Anblick des leuchtenden Ligerzer Kirchli in Angriff. Nach dem unsere Bäuche mit dem Fondue gefüllt waren, machten wir eine kleine Esspause und gönnten uns anschliessend zum Kaffee noch ein Glacé-Dessert. Wie geplant fuhr das Schiff ein paar Minuten nach 22 Uhr wieder in den Bieler Hafen ein und die Gäste dieser gut besuchten Abendrundfahrt wurden in die kalte Nacht entlassen.

Sonntag, 4. Januar 2009

From the Cellar to the Attic

Den ersten Tag des neuen Jahres begannen wir nach dem Aufstehen mit dem Frühstück im Gasthaus Taube. Danach begaben wir uns an den Bahnhof in Urnäsch und reisten mit dem Zug zuerst nach Herisau und von dort weiter nach St. Margrethen, wo wir direkt Anschluss nach Bregenz gehabt hätten. Da aber unser Generalabonnement für die Strecke in Österreich nicht gültig ist und wir uns deshalb noch um ein Billet kümmern mussten, verpassten wir diesen leider. Nach Konsultation des Fahrplanes stellten wir fest, dass der nächste Zug nach Bregenz erst zwei Stunden später gefahren wäre, weshalb wir uns nach alternativen Reisewegen umzusehen begannen. Auf einem Ortsplan sahen wir, dass auf der anderen Seite des Rheins ein Bus Richtung Bregenz fährt und so machten wir uns zu Fuss mit unserem Rollkoffer auf gen Österreich. Zuerst marschierten wir durch den Schneematsch vorbei an einer Industriezone und dem Zollfreilager, passierten den Schweizer Zollposten, überquerten die Autobahn und den Rhein und erreichten nach dem österreichischen Zollgebäude die Gemeinde Höchst. Als wir bei der Bushaltestelle ankamen, fuhr der Landbus ebenfalls gerade hin und wir konnten so bequem nach Bregenz weiterreisen.

Nach Ankunft am Bahnhof in Bregenz spazierten wir zur Seebühne, bummelten ein bisschen dem Bodensee entlang und assen zum Zmittag in der Pizzeria Isola
Bella eine feine Pizza. Frisch gestärkt begaben wir uns zum eigentlichen Grund unseres Ausfluges in die Vorarlberger Hauptstadt: die Ausstellung From the Cellar to the Attic⎮From the Feet to the Brain von Jan Fabre im Kunsthaus Bregenz (KUB). Bereits das vom Schweizer Archiktekten Peter Zumthor entworfene Museumsgebäude ist von aussen mit seiner Haut aus Milchglaspanelen eine Attraktion und zeigt sich von innen als geräumiger, schlichter und funktioneller Ausstellungsraum auf fünf Etagen. Der flämische Künstler Jan Fabre bespielt diese Struktur mit verschiedenen Exponaten, die er zu einem dem menschlichen Körper nachempfundenen Ganzen vereint. Er beginnt im Untergeschoss bei den Füssen und arbeitet sich über das Geschlecht, den Bauch und das Herz zum Hirn im dritten Obergeschoss hoch. Jeder dieser Räume beinhaltet provokative Elemente wie menschliche Gehirne und Organe, eine Nachbildung des Künstlers als jungen Mann mit Dauererrektion auf einem Feld von Grabsteinen, die Darstellung eines toten, gefolterten Kongolesen auf einem Stück Decke des belgischen Königlichen Palastes oder menschliche Knochen. Überzeugend wirkt für mich der konzeptionelle Aufbau von unten nach oben, sowie die Anregung zum Nachdenken durch die Provokation. Nach diesem Ausstellungsbesuch fuhren wir von Bregenz via St. Margrethen und St. Gallen zurück nach Biel.

Bregenz

Freitag, 2. Januar 2009

Silvesterklausen in Urnäsch

Am Silvestertag läutet unser Wecker bereits um 4.15 Uhr in aller Frühe, damit wir rechtzeitig für das Frühklausen beim Dorfplatz waren. Nach einem kurzen Spaziergang zusammen mit unseren Gastgebern erreichten wir den Dorfkern, wo bereits Hunderte von Zuschauern warteten. Pünktlich um 5 Uhr ging das Licht im ganzen Dorfzentrum aus und die noch unverkleideten Kläuse strömten unter dem Klang ihrer Schellen auf den Platz, um 15 Minuten lang zu zauren und danach wieder zu verschwinden. Nach diesem beeindruckenden, beinahe mystischen Erlebnis wärmten wir uns mit einem Kaffe fertig auf und legten uns danach noch ein paar Minuten hin, damit wir genug Energie für den langen Tag haben. Später begaben wir uns wieder ins Dorf und entdeckten schon bald den ersten Schuppel Schöwüeschti, die gerade vor einem örtlichen Geschäft am chlausen und zauren waren. Ein Schuppel besteht normalerweise aus einem Vorrolli, einigen Schellis und dem Noerolli. Bei unserem Rundgang durch Urnäsch sind wir alle paar Meter auf eine weitere Gruppe gestossen, die vor einem Haus gerade ein Zäuerli anstimmte oder unterwegs zu einem nächsten Haus war. Neben den Schöwüeschte, die auch Naturkläuse genannt werden und deren Kostüme ganz aus natürlichen Materialien bestehen, gibt es noch die sogenannten Schöne mit ihren wunderschönen Gewändern und kunstvollen Kopfbedeckungen und die Wüeschte, welche gefürchige Masken und Kleider aus Pelz, Stroh, Blättern und sonstigen Pflanzen tragen.

Silvesterklausen in Urnäsch

Nach einigen Stunden Erleben und Geniessen dieses tollen, alten Brauches gönnten wir uns zum Zmittag eine Wurst vom Grill bei der Metzgerei. Nachdem wir diese verspiesen hatten schauten wir nochmals ein bisschen den Kläusen zu, bevor es allmählich etwas ruhiger wurde im Dorf. Am Nachmittag besuchten wir das Appenzeller Brauchtumsmuseum, welches sich in einem sehr alten und einem etwas neueren Haus direkt am Dorfplatz befindet. Neben Informationen zum Ursprung des Klausen, welches gemäss aktuellem Stand der Forschung kein heidnischer Brauch, sondern vermutlich ein Auswuchs der Nikolausfeierlichkeiten ist, erhielten wir da auch Einblick in andere traditionelle Appenzeller Bräuche wie die Alpfahrt, das Bloch, die Bauernmalerei und Streichmusik. Später fanden wir uns dann in der Taube für das sechsgängige Silvestermenü ein. Zum Auftakt gab es eine Kürbissuppe tropischer Art, gefolgt von geräuchtem Forellenfilet mit Nüsslisalat. Als dritter Gang wurde uns ein Zitronensorbet mit Prosecco serviert und als Hauptgang konnten wir Kalbscarre mit Morchelsauce, Kartoffelgratin und Gemüse geniessen. Danach folgte ein feiner Käseteller und als Dessert eine Rislingschaumcreme. Während dem Dinieren traten rund fünfzehn Klausenschuppel in den Saal ein, boten wildes Schellen und Rollen, sowie gepflegtes Zauren, um vom Wirt mit dem obligaten Getränk vekostet zu werden. Um Mitternacht konnten wir mit Sekt anstossen und alles Gute fürs neue Jahr wünschen. Etwas später nahmen wir im frischen Neuschnee den Weg zu unserer Unterkunft unter die Füsse und sanken nach diesem erlebnisreichen Tag in den wohlverdienten Schlaf.

Reise nach Urnäsch und Ausflug nach Appenzell

Nach den weihnächtlichen Feierlichkeiten brachen wir am Dienstag mit dem Zug Richtung Appenzeller Hinterland auf. Zuerst fuhren wir im ICN von Biel nach Gossau und weiter mit den Appenzeller Bahnen nach Urnäsch. Dort angekommen meldeten wir uns im Gasthaus Taube, wo wir ein ausgelagertes Zimmer reserviert hatten. Nach einem kuzen Telefonat wurden wir von unserem Gastgeber auch schon in Empfang genommen und zur Unterkunft geführt. Nun konnten wir unser angenehmes Zimmer beziehen und bald darauf unseren Ausflug nach Appenzell starten. Dort machten wir zuerst einen Rundgang durch das Dorf, stärkten uns mit einem warmen Getränk und besuchten danach das Museum Liner, wo zur Zeit eine Ausstellung dem Werk von Julius Bissier gewidmet ist. Die hervorragned zusammengestellten Exponate zeigen eindrücklich die Entwicklung des Künstlers Bissier bis zu seinen perfekten Gemälden im letzten Raum des sehr schönen Museumsgebäude, welches von den Architekten Gigon/Guyer entworfen wurde. Für das Nachtessen begaben wir uns ins Gasthaus Hof und kehrten danach zurück nach Urnäsch, wo wir früh zu Bett gingen.

Urnäsch und Appenzell