Sonntag, 3. Dezember 2017

Sommerferien in Skandinavien - Teil 2

Nach der Nacht im Zelt konnte ich dank dem Einkauf im Supermarkt am Vortag ein luxuriöses Frühstück mit Brot, Käse und Orangensaft verspeisen. Frisch gestärkt packte ich alle meine Sachen wieder zusammen, verliess den Campingplatz und machte mich erneut auf in die Natur. Zuerst noch recht zivilisationsnah, teilweise auf Strassen und vorbei an Häusern, Seen und später immer mehr durch Wald und über felsigen Grund bis zur Windschutzhütte am Hönstorpasjön, wo ich den Tag mit einem Bad und dem Nachtessen abschloss. Am nächsten Morgen, unterdessen war Freitag, absolvierte ich vor dem Aufbruch zur nächsten Etappe noch ein kleines Gymnastikprogramm. Der Marsch führte mich wiederum durch Wald und über Fels, einmal sogar durch einen ehemals geschützten Urwald, der bei einem grossen Sturm im Jahre 1969 leider stark zerstört wurde. Am frühen Nachmittag erreichte ich bereits mein Tagesziel, die Hütte am Näsnaren, so dass ich den Rest des Tages bei tollem Wetter etwas relaxen konnte. Auch die nächsten Tage konnte ich bei idealen Wanderbedingungen durch die wunderbare Sörmland-Landschaft marschieren und jeden Abend eine neue Windschutzhütte an einem schönen See beziehen. Teilweise verbrachte ich die Nächte ganz alleine, manchmal hatte ich aber auch Gesellschaft - zum Beispiel von einer Familie, deren Grossvater aus Biel nach Schweden ausgewandert war, einem Langzeitreisenden, der seit zwei Jahren unterwegs ist oder einem Abenteurer, der für eine Nacht draussen etwa dreimal soviel Material dabei hatte wie ich für den ganzen Trip ;-) Tagsüber unterwegs bekam ich jeweils Abwechslung durch Attraktionen und spannende Orte wie dem Aussichtsturm auf dem Vensbrinksberget, der mit 123 m.ü.M. Sörmlands höchster Berg ist oder kilometerlangen Bretter-Stegen durch Sumpfgebiet, einem Waldabschnitt, wo 2013 ein Waldbrand wütete und immer wieder traumhaften Seen. Etwas anstrengend, aber nichtsdestotrotz auch ein Highlight war der Abstecher durch die Provinz Östergötland, welcher unter anderem am Fjärd Bråviken entlang über eine Felspassage mit intensivem Auf und Ab führte.
Rund zwei Wochen nach dem Start in Eskilstuna erreichte ich nach einer fantastischen Expedition durch die Wildnis Mittelschwedens die Stadt Nyköping, welche mir im vergangenen Jahr als Ausgangspunkt diente. Da ich nach ein paar Extra-Kilometern feststellen musste, dass der auf der Karte eingezeichnete Zeltplatz nicht existierte, buchte ich mir im Vandrarhem Railway direkt beim Bahnhof ein Zimmer für die letzte Nacht in Schweden. Am folgenden Tag, ein Samstag, machte ich mich auf eine lange Zugreise. Zuerst mit dem Regionalzug nach Norrköping, von dort weiter mit dem X2000-Hochgeschwindigkeitszug über die Øresundsbroen nach København und später erneut mit Regionalzügen über den Grossen Belt via Odense nach Svendborg, wo mich Sabine auf dem Bahnsteig erwartete.
Scandinavian Summer 2017 - Part 2

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